Hot Lithography ist ein laserbasiertes 3D-Druckverfahren, das dank eines speziellen Beheizungs- und Beschichtungsmechanismus die additive Fertigung von präzisen Kunststoffteilen realisiert. Diese eignen sich sowohl als Prototypen als auch für den Einsatz in industriellen Anwendungen. Durch die besondere Heissschicht-Technologie können hochviskose und feste Ausgangsstoffe verarbeitet werden. So ermöglicht die Hot Lithography den 3D-Druck von Bauteilen, die eine ausgezeichnete Materialbeständigkeit und zugleich eine glatte, modellgetreue Oberfläche aufweisen.
Hot Lithography – Fertigungsverfahren mit patentierter Heissschicht-Technologie
Um die Harze in einen bearbeitungsfähigen Zustand zu versetzen, werden sie mithilfe eines speziellen Beheizungsmechanismus auf bis zu 120° C erhitzt. Eine besondere Heissschicht-Technologie erlaubt die genaue und individuelle Regulierung der Temperaturen während der verschiedenen Prozessschritte. So kann eine Überhitzung und damit die Polymerisation des Werkstoffs verhindert werden. Ist die für das jeweilige Photopolymer ideale Bearbeitungstemperatur erreicht, folgt der Aufbau des 3D-Objekts durch einen hochpräzisen Laser-Scanner mit Lichtwellenlängen von 375 nm im UV-Bereich und 405 nm im blau-violetten, sichtbaren Bereich. Ähnlich wie bei der Stereolithographie ermöglicht die Hot Lithography den 3D-Druck von farbigen, farblosen und transparenten Bauteilen sowie die Verwendung von gefüllten und eingefärbten Materialsystemen.
Vorteile
Herstellung von sehr präzisen Kunststoffteilen, die sich für industrielle Anwendungen eignen
Bauteile mit guter Schlagzähigkeit und Wärmeformbeständigkeit
Erstklassige Oberflächenqualität
Verarbeitung eingefärbter und gefüllter Materialsysteme
Druck von farblosen und transparenten Bauteilen
Materialien
Die Hochleistungsphotopolymere, die für die Hot Lithography verwendet werden, liegen bei Raumtemperatur in einem sehr viskosen bis festen Zustand vor. Die aus Makromolekülen bestehenden Kunststoffe können durch das additive Fertigungsverfahren Hot Lithography zu Bauteilen mit bester Material- und Oberflächenqualität verarbeitet werden.
Hot Lithography in der Anwendung
Das 3D-Druckverfahren Hot Lithography vergrößert das Einsatzspektrum additiv gefertigter Kunststoffbauteile. Dank erstklassiger Materialeigenschaften halten die Produkte hohen Temperaturen und Schlagzahlen stand und können so in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Fahrzeugbau sowie der Metallindustrie verwendet werden. Auch für medizinische Anwendungen eignen sich die Bauteile aufgrund ihrer ausgezeichneten Materialbeständigkeit und der modellgetreuen Umsetzung. Hot Lithography überzeugt außerdem mit einer hervorragenden Strukturierungsgenauigkeit, die durch einen Laserdurchmesser von bis zu 10 µm erreicht wird. Diese Präzision ermöglicht die Herstellung filigraner Kleinstbauteile mit beeindruckender Qualität, die zum Beispiel in der Kommunikations- und Informationstechnologie sowie der Bio- und Medizintechnik verwendet werden.
Hoher Anspruch
Bauteile, die in technischen oder medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen, müssen besonderen Ansprüchen gerecht werden: Neben thermo-mechanischen Eigenschaften wie einer ausgezeichneten Schlagzähigkeit und Wärmefortbeständigkeit wird eine präzise Oberfläche benötigt, die exakt den Modellvorgaben entspricht.
Durch die Verarbeitung von Hochleistungsphotopolymeren mit Hot Lithography können all diese Kriterien erfüllt werden. Das 3D-Druckverfahren bildet die Schnittstelle zwischen Stereolithographie und pulverbasierten additiven Fertigungsmethoden, da es die jeweiligen Vorteile bündelt: Die Strukturgenauigkeit und gute Oberflächenqualität von Bauteilen, die mittels Stereolithographie gefertigt wurden, sowie die Robustheit von Produkten, die per Lasersintern im 3D-Drucker entstanden sind.
Technische Informationen
Wanddicken ab 0,1mm
Schichtdicke zwischen 50 µm und 100 µm
Bauteile mit Abmessungen bis 200 mm x 100 mm x 300 mm in einem Bauprozess
Toleranzen: +/- 0,05mm
Reproduzierbarkeit: +/- 0,01mm
Strahldurchmesser im Laserfokus von bis zu 10 µm für hohe Strukturierungsgenauigkeit